Nächstes Cafe am 15.02.17

Los geht es wie immer um 19:00 Uhr und um 19:30 Uhr beginnt der Vortrag.

Syriza – Etwas besseres als Sachzwang?!

Dilemmata emanzipatorischer Praxis in Zeiten der Krise
Vortrag und Diskussion mit John Malamatinas und Jorge Puleaux

Vor nur anderthalb Jahren feierte ein breites Spektrum der europäischen Linken euphorisch den Wahlerfolg von Syriza. Man erwartete Politisierungen auch über Griechenland hinaus, denn die Chancen für Kapitalismuskritik schienen kaum je besser zu stehen. Umso nüchterner bilanziert der Publizist und Aktivist John Malamatinas nach der Wiederwahl von Alexis Tsipras: „Wer in kurzer Zeit die Macht ergreifen möchte, um die Gesellschaft zu verändern, verändert hauptsächlich sich selbst. Das ist kein Affront gegen Syriza-Anhänger, sondern die Realität des politischen Geschäfts.“ Zugleich habe ja auch niemand „eine direkte Einführung des Sozialismus erwartet. Wer Syriza wählte, wusste, was er bekommt: die Hoffnung auf eine sozialere Verwaltung der Krise“. Der Hoffnungsträger Tsipras wurde nach dem Kurswechsel seines Bündnisses selbst zum Verwalter von Sachzwängen.
Die Zeit der breiten sozialen Bewegung scheint in Griechenland vorbei. Auch die von vielen gepriesene Selbstorganisierung erreicht ihre Grenzen. Zu diskutieren ist, welche Lehren aus der griechischen Tragödie auch für eine linksradikale Praxis hierzulande gezogen werden können.
John Malamatians und Jorge Puleaux werden versuchen die aktuellen Dilemmata linksradikaler Politik in Griechenland vorzustellen. Sie sind auf der Suche nach emanzipatorischen Potenzialen staatsferner Bewegungen und kritisieren nationalistische Formen der Krisenbearbeitung.