Der so genannte Deutsche Herbst markierte 1977 den Höhepunkt des Konflikts zwischen dem westdeutschen Staat und bewaffneten linken Gruppen. Anlässlich des 40. Jahrestags wurde zuletzt auch in linken Blättern und bürgerlichen Medien wieder verstärkt über den bewaffneten Kampf linker Gruppen in Deutschland berichtet. Am Beispiel der Gruppe „Rote Zora“ wird Katharina Karcher, die seit einigen Jahren zur Geschichte des militanten Feminismus forscht, den Fragen nachgehen, warum sich in den 1970er Jahren linke Gruppen zum bewaffneten Kampf entschlossen haben, wie die Ziele und Strategien dieser Gruppen aussahen und welche Lehren die Linke heute noch aus diesen Erfahrungen ziehen kann. Nach einem kurzen Ãœberblick über die Geschichte, die Organisation und die Positionen der „Roten Zora“ veranschaulicht sie an Beispielen, wie kontrovers die Aktionen der Gruppe in der Frauenbewegung der 1970er und 1980er Jahre diskutiert wurden.